Microsoft Surface Pro - Zwitter aus PC und Tablet geht an den Start

Microsoft Surface Pro
Microsoft Surface Pro

Tablet-PCs werden immer beliebter. Selbst der Software-Riese Microsoft hat sich vor rund einem Jahr an die Kreation zweier solcher Wunderscheiben herangetraut. Seit Ende Mai 2013 ist nun endlich auch das zweite Modell der "Surface" Serie im deutschen Handel erhältlich. Wodurch sich das "Surface Pro" auszeichnet, verraten die folgenden Zeilen.

Sonderpunkt Bildschirm

Eines der bedeutsamsten Elemente eines Tablet-PCs ist und bleibt der Bildschirm. Beim Surface Pro fällt dieser mit einer Diagonale von 10,6 Zoll nicht nur anspruchsvoll gross, sondern auch sehr hochwertig aus: Die entspiegelte Oberfläche wird mit 1.920 x 1.080 Pixel mehr als ausreichend scharf ausgefüllt, zeigt Farben auch wirklich natürlich an und lässt sich sogar fliessend mit den Fingern bedienen. Tochscreentechnisch gesehen verdient das Microsoft Surface Pro also durchaus Pluspunkte!

Design und innere Werte

Pluspunkte gibt es nicht nur für den Bildschirm. So macht das insgesamt 900 Gramm schwere Aussenleben einen insgesamt sehr hochwertigen Gehäuseeindruck und lässt sich dank zahlreicher Metallapplikationen auch durchaus als ein solches bezeichnen. Hinzu kommt ein sehr schlichtes, jedoch keinesfalls langweiliges Design, wodurch das Microsoftprodukt unabstreitbar in einem luxuriösen Licht erstrahlt. Einzig und allein der Umfang des Scheiben-PCs und dessen Gewicht dürften so manchem stilbewussten Nutzer ein Dorn im Auge sein.

Fernab vom hochwertigen Aussenleben fällt auch der Grossteil der inneren Werte positiv auf: Ausgestattet mit einem Intel-Core-i5-Prozessor der dritten Generation und einem umfangreichen Arbeitsspeicher von 4 GB liefert das Pro nämlich eine wirklich flotte Performance. So wird das Microsoft Surface Pro Tablet auch nur allzu gerne als Notebook-Tablet-Kombi bezeichnet. Der eigentliche Festplatten-Speicher ist mit einem Grösse von 64 bzw. 128 GB für ein Notebook jedoch recht spärlich, für einen Tablet-PC wiederum durchaus umfangreich gehalten. Sorgen dürfte auf jeden Fall der Akku machen. Denn eine Auswahloption zwischen der neuen Windows-8-App-Optik und der Windows-7-Desktop-Ansicht zehrt kräftig an den Energiezellen des Akkus, sodass diesem häufig schon nach vier Stunden mittelmässiger Betriebsbelastung die Puste ausgeht!

Betriebssystem, Benutzung und Besonderheiten

Wie bereits erwähnt, finden sowohl Windows 8 als auch Windows 7 auf dem Microsoft Surface Pro Unterschlupf. Letztere Version werkelt jedoch nur in einer abgespeckten Ausführung, sprich lediglich als Desktop-Ansicht, auf der Windows-Scheibe, sodass der Nutzer um die Neuauflage des Betriebssystems (leider) nicht herumkommt. Einige Neueinsteiger kommen mit der Oberflächensteuerung zwar durchaus gut zurecht, doch mindestens genauso viele Nutzer schimpfen über die berührungsempfindliche Bedienung. Fakt ist, dass die vielen kleinen Apps, die verborgenen Einstellungsoptionen und das Verschwinden klassischer Windows-Schaltflächen viel Benutzerengagement voraussetzen, um mit dem Tablet-PC wirklich gezielt arbeiten zu können.

Das Surface Pro wird demnach viel weniger durch die (subjektiv zu bewertenden) Softwareeigenschaften, sondern vielmehr durch die cleveren Zusätze anspruchsvoll: Zwei zusätzliche Tastaturtypen beispielsweise dienen beim Microsoft Surface Pro nicht nur als sonnvolle Eingabeplattformen, sondern auch als (durchaus ansehnliche) Schutzhüllen. Auch die (im Starterpaket kostenlos beiliegenden) Standfüsse heben den Tablet- beziehungsweise Notebook-Spass deutlich an. Hinzu kommt ein feinfühliger Sensorstift, welcher ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung fürs Surface darstellt und sich dank einer cleveren Seitentasche sogar recht geschickt und platzsparend unterbringen lässt.

Fazit

Notebook oder Tablet-PC? Beim Microsoft Surface Pro Tablet lässt sich diese Frage nicht wirklich beantworten: Für einen umfangreichen Notebook-Einsatz fallen Akku und Speicher eindeutig zu spärlich aus. Um sich als einen mobilen und flexiblen Tablet-PC bezeichnen zu können, ist das Surface wiederum zu schwer und zu beladen – mit Tastaturaufsatz, Standfuss und Sensorstift geht das Easy-Going-Gefühl des Tablet-Hypes nämlich nur allzu schnell verloren. Ob und inwieweit sich das Surface Pro tatsächlich sinnvoll im Alltag einsetzen lässt, häng folglich ganz vom Besitzer und dessen Ansprüche ab. Sicher ist jedoch, dass die Pro Variante aufgrund eines vollwertigen Office-Programms wesentlich besser zum Schreiben und Tabellieren als die „RT“ Version genutzt werden darf. Eine weitere „Besonderheit“: Endlich lassen sich auch (beinahe) alle x-84- sowie x-68-basierten Programme mit dem App-System verwenden.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger Microsoft Surface RT bietet das Pro also einen umfangreicheren Einsatzspass, dafür jedoch keinesfalls spezifischen Verwendungszweck. Denn falls die zusätzlichen Elemente à la Tastatur & Co. genutzt werden sollen, schlägt das Surface Pro nicht nur mit einem Gewicht von rund einem Kilo, sondern auch noch mit einem stolzen Preis von fast 1'000 SFr zu (offizieller Verkaufspreis, im Handel jedoch zum Teil deutlich günstiger)! Summa summarum bietet das Surface Pro Tablet einen hochwertigen, jedoch auch sehr teuren und teilweise recht umständlichen PC-Spass. Ob sich die Tablet-Komposition zum Spitzenpreis in dem hiesigen Computerdschungel durchsetzen kann, bleibt also fraglich.

Erhältlich in der Schweiz u.a. bei Fust, Interdiscount und MediaMarkt